„Zum Christsein gehört Bildung dazu“, sagte Regionalbischof Klaus Stiegler, und damit meinte er nicht Ausbildung, sondern umfassende Bildung, um aus dem Menschen das zu machen, was Gott in ihm sieht. Dieser Aufgabe widmet sich das Evangelische Bildungswerk seit 50 Jahren. Beim Festakt in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche würdigte der Regionalbischof die Leistung der Bildungsinstitution, die „in herausfordernden Zeiten die Menschen dazu befähigt, die Welt mitzugestalten.“
Dekan Thomas Guba verwies darauf, dass das EBW nicht müde wird, innovativ zu sein. Auch Bürgermeister Hermann Falk betonte: „Wenn man etwas lernt, kann man zum Wohle der Gemeinschaft zusammenarbeiten.“
Den Festvortrag hielt Dr. Jens Colditz, Vorstandsvorsitzender der diako Augsburg. Zum Thema „Mut in Zeiten der Resignation“ ging er darauf ein, dass in Zeiten der ständigen Veränderung und Krisen altbewährte Gewissheiten nicht mehr selbstverständlich tragen, dass Religiosität und Vertrauen verloren gehen. Statt sich in Passivität zurückzuziehen, sollten, dem protestantischen Menschenbild des bildungsfähigen Christen entsprechend, die Menschen Mut haben, sich für Sinnvolles zu entscheiden und über scheinbare Grenzen hinauszugehen. Dafür eröffne das EBW Spielräume. Colditz schloss aufmunternd: „Mutig voran!“
Evangelisches Christentum ist ohne Bildung nicht möglich. Das betonte schon der Reformator Philipp Melanchthon in seinem Briefwechsel mit dem Humanisten Erasmus von Rotterdam. 500 Jahre später trafen sich die beiden in Hirschau und ließen sich von Siegfried Kratzer, dem langjährigen Leiter des EBW, Christina Ponader, der 1. Vorsitzenden und von Geschäftsführerin Bettina Hahn berichten, wie umfangreich und vielfältig das Angebot des EBW heute ist. Die beiden illustren Gäste aus der Vergangenheit waren sehr zufrieden.
Musikalisch begleitet wurde der Festakt von der Sängerin Alexandra Völkl und dem Pianisten Budde Thiem, die auch am Abend ein sehr gelungenes Konzert gaben.
Corinna Groth