Plakat: Werden Sie Stuhlpate für die Erlöserkirche Tirschenreuth

(Kirchen)Räume für die Zukunft

Während mancherorts über den Verkauf von kirchlichen Gebäuden nachgedacht wird, rüsten sich die Evangelischen in Tirschenreuth gerade für die Zukunft. Und die hat helle, freundliche Farben und offene Türen. Sie haben eine Vision entwickelt, wie sie in Zukunft als Gemeinde leben und in die Gesellschaft hineinwirken wollen. Dafür braucht es einladende Räume. Eine Erbschaft eröffnet schließlich die Möglichkeit, Ideen in die Tat umzusetzen und die Kirche mit den Gemeinderäumen zukunftsgerecht umzubauen.

Ein Blick hinter den Bauzaun

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Seit April 2025 sind Bauarbeiter in dem Gotteshaus zugange, um es in ein Gemeindezentrum mit offenen Türen für alle Interessierten zu verwandeln. Dafür haben sie einige Wände in dem Gebäude entfernt. Ein Foyer verbindet nun den Kirchenraum mit einem geräumigen Gemeindesaal. Beide können dann für Ausstellungen oder größere Veranstaltungen zusammenhängend genutzt werden.

Im Zuge einer energetischen Sanierung wurde der gesamte Fußboden im Erdgeschoss gedämmt und erneuert. Neu ist auch eine Heizzentrale mit Pelletofen, die das gesamte Kirchenareal inklusive Kindergarten und Pfarrhaus versorgt. Die Holz-Pellets dafür lagern platzsparend unter dem Kirchenboden.

 

 

 

Ein Kirchenraum, der viele Möglichkeiten bietet

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Auch wenn der Kirchenraum aktuell noch eine Baustelle ist, lässt sich bereits erahnen, wie es dort aussehen wird: Die Altarstufen wurden zu einem größeren Podium erweitert, auf dem in Zukunft zum Beispiel eine Band oder Theatergruppe ausreichend Platz findet. Die langen Kirchenbänke sind verschwunden. Stattdessen schafft die Gemeinde im kommenden Jahr Stühle an, die eine flexible Raumgestaltung ermöglichen. Luftige Glastüren und helle Farben werden das Gesicht der neu gestalteten Räume prägen.

Zum Innenhof gibt es nun von der Kirche aus einen direkten Zugang, der über eine Rampe erreichbar ist. Das Thema Barrierefreiheit spielt auch an anderer Stelle eine wichtige Rolle. So sind neben einem Barrierefreien Eingangsbereich auch ein ebensolches WC und eine Rollstuhlgerechte Küche geplant. Dies soll es möglichst vielen unterschiedlichen Menschen ermöglichen, an Veranstaltungen in der Erlöserkirche teilzunehmen. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen gibt es eine Förderung durch die Aktion Mensch.

Pfarrer Thomas Berthold aus Erbendorf, der während der Vakanzzeit die Federführung im Bauausschluss übernommen hat, fasst das Anliegen der Kirchengemeinde so zusammen: „Wir möchten einfach Räume schaffen, die flexibel genutzt werden können und in denen sich Menschen wohlfühlen. Der Kirchenraum wird den Charakter eines sakralen Raumes behalten, soll aber über den Gottesdienst hinaus auch für andere Veranstaltungen genutzt werden.“

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Raum für das Miteinander

Hinter den Baumaßnahmen steht ein mehrjähriger Planungsprozess, an dem sich die gesamte Gemeinde beteiligen konnte. Die Kirchenvorstände entschieden sich schließlich gemeinsam mit der ehemaligen Tirschenreuther Pfarrerin Dr. Stefanie Schön dazu, ihre Kirche in ein inklusives Gemeindezentrum zu verwandeln. Unter dem Motto „Raum schaffen für das Miteinander“ sollen die Kirchentüren für viele unterschiedliche Menschen offenstehen: Gottesdienstbesucher und Kulturinteressierte, Familien und Alleinstehende, Kinder und Jugendliche sollen die Möglichkeit bekommen, sich aktiv einzubringen.

Barbara Schattauer-Züllich, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, erläutert: „Wir wollen uns als Kirchengemeinde inhaltlich öffnen und dies auch durch unsere Räumlichkeiten ausdrücken.“ Vieles sei denkbar: ein Brunch nach dem Gottesdienst, gemeinsames Kochen, Konzerte und Ausstellungen, Vorträge, Jam-Sessions, Meditation und einiges mehr. Auch Gruppen von außerhalb sollen die Räume nutzen können.

 

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„Wenn die Bauarbeiten wie geplant voranschreiten, dann können ab Pfingsten wieder Gottesdienste in der Erlöserkirche gefeiert werden,“ hoffen Pfarrer Thomas Berthold und die anderen Mitglieder des Bauausschusses. Wann die offizielle Einweihung erfolgen kann, wird sich im Frühjahr zeigen. Bis dahin gibt es für die Bauarbeiter noch einiges zu tun. Aber die Vorfreude in der Gemeinde steigt!

 

Eine Geschenkidee: Gemeinschaft braucht Sitzplätze!

180 neue Stühle will die Kirchengemeinde für ihr Gemeindezentrum anschaffen. Dafür hat sie eine Aktion gestartet: „Schenken Sie Stuhlpatenschaften!“

Für jede Spende in Höhe von 180 Euro kann ein neuer Stuhl angeschafft werden. Dafür gibt es eine Urkunde und auf Wunsch wird das neue Sitzmöbel den Namen des Spenders oder der beschenkten Person tragen. Weitere Infos dazu gibt es im Evangelischen Pfarramt und auf der Website stiftland-evangelisch