Das ist ein echtes Weihnachtsgeschenk für die Evangelischen in Tirschenreuth und Umgebung: Die Zeit der Vakanz auf der Pfarrstelle in Tirschenreuth geht bald zu Ende. Ab 1.März brennt wieder Licht im Pfarrhaus am Büttellochweg. Pfarrerin Mareike Kraemer, derzeit noch in Mistelgau (Lkr. Bayreuth) tätig, tritt dann ihren Dienst in der Gemeinde an. Sie wird die Nachfolgerin von Pfarrerin Dr. Stefanie Schön, die im September in den Schuldienst wechselte. Ihr Aufgabengebiet umfasst jedoch nicht nur die Betreuung der Evangelischen in Tirschenreuth, Bärnau, Falkenberg und Mähring.
Sie wird zukünftig auch in der neuen Nachbarschaftsregion Stiftland-Steinwald Akzente setzen und mit den Kolleginnen und Kollegen aus Mitterteich, Wildenreuth und Erbendorf zusammenarbeiten. Der Einführungstermin steht bereits fest: am Sonntag, den 8.März um 14 Uhr führt Dekan Thomas Guba sie in ihr Amt ein. Da die Erlöserkirche in Tirschenreuth zu diesem Zeitpunkt noch eine Baustelle ist, findet der Gottesdienst in der Christuskirche in Mitterteich statt.
Dass die Stelle nach so kurzer Zeit wieder besetzt werden kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Der Grund dafür findet sich in der Stellenbeschreibung. „Die hat mich einfach sehr angesprochen“, erzählt die Tirschenreuther Pfarrerin in spe. „Die Gemeinde wünscht sich eine Person, die auch auf kirchenferne Menschen zugeht und Interesse hat, etwas Neues auszuprobieren. Ich stamme selber aus einer Familie, die eher kirchenfern ist. Von daher kann ich mich gut in Menschen hineindenken, die distanziert sind.“
Dabei hilft Mareike Kraemer, dass sie kreativ ist und sich gerne bewegt. In ihrer derzeitigen Gemeinde rief sie zwei Angebote ins Leben, die im wahrsten Sinne des Wortes richtig gut liefen: die „Laufmaschen“ – einen offenen Treff für Jogger und die „Stockenten“ für alle, die gerne gemeinsam mit anderen zum Walken gehen. Mut bewies die 38-jährige, die sich als nicht besonders musikalisch outet, als sie einen „Chor für Unmusikalische“ gründete. „Zum Glück hatten wir eine Dame mit Chorerfahrung dabei, die uns angeleitet hat. Wir haben wirklich nicht gut gesungen, das aber leidenschaftlich“, erinnert sie sich lachend.
In ihrer Freizeit ist sie viel mit ihrem Dackelmischling Popcorn unterwegs. Seit sie der Vierbeiner auf Trab hält, ist ein anderes Hobby von ihr etwas in den Hintergrund gerückt: das Boxen. Einige Jahre hat sie in einem Verein in Bayreuth trainiert. Nun hofft sie, dass sie an ihrem neuen Wirkungsort diesem Sport wieder nachgehen kann. Angst vor der „schlagfertigen“ Pfarrerin braucht allerdings niemand zu haben. „Es geht dabei ja auch darum, nicht getroffen zu werden, jemanden nicht zu nah an sich ranzulassen und Grenzen zu setzen“, meint Mareike Kraemer. Und das seien durchaus Eigenschaften, die man auch als Seelsorgerin gut gebrauchen könne.