Im Ökumenischen Kleiderladen in der Frühlingstraße in Sulzbach-Rosenberg kostet eine Hose, eine Jacke oder ein Paar Schuhe 1 Euro, Socken weniger, ein schöner Wintermantel etwas mehr. Trotz dieser konkurrenzlos günstigen Preise hat der Kleiderladen im letzten Jahr 10000 Euro erwirtschaftet.
Ermöglicht wurde das dadurch, dass die 33 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen unermüdlich Kleider- und andere Sachspenden angenommen, sortiert und angeboten haben. Auf der anderen Seite haben viele Menschen im Kleiderladen eingekauft.
Den erwirtschafteten Überschuss spendet der Kleiderladen traditionell an wohltätige Organisationen. Die fünf mal 2000 Euro sind schon überwiesen. Deshalb kamen jetzt in den Räumen der Tagespflege der Ökumenischen Sozialstation die diesjährigen Spendenempfänger zusammen, um sich zu bedanken und ihre geförderte Arbeit vorzustellen.
Wie Christine Lier, die Vorsitzende des Kleiderladens, erklärte, wollten die Mitarbeiterinnen möglichst unterschiedliche Bevölkerungsgruppen erreichen. Das sei gelungen.
Die jüngsten Empfänger sind die Kinder der Schulvorbereitenden Einrichtung der Lebenshilfe. Eduard Friesinger erläuterte, dass die Kinder in dieser Einrichtung vor allem emotional gefördert werden müssen. Von der Spende sollen Spielgeräte für die geplante Umgestaltung des Gartens gekauft werden, außerdem Fahrzeuge. „Wir sind sehr dankbar, denn obwohl wir aus öffentlichen Mitteln gefördert werden, haben wir immer eine lange Wunschliste. Die Kinder werden sich freuen!“
Marcel Papp vom Förderverein der Pestalozzischule berichtete, dass es dort einmal im Monat eine gesunde Pause gibt, nämlich ein leckeres, ausgewogenes Frühstücksbüfett für alle Kinder. Das Frühstück kostet jeweils etwa 250-300 Euro und wird durch Spenden finanziert. „Wir sind sehr dankbar, dass jetzt mehrere Pausen finanziell gesichert sind!“
Der Sozialdienst katholischer Frauen betreibt in Amberg das Frauenhaus und bietet Frauen und Kindern Hilfe. „Wir werden gefördert, aber nicht zu 100 %“, erklärte die SKF-Vorsitzende Marianne Gutwein, „trotzdem es ist unser Anliegen, alle zu unterstützen, die anklopfen.“ Ihre Kollegin Ulrike Pfleger, zuständig für ehrenamtliches Engagement, berichtete über den „Club in der Jahnschule“. Mit der Kleiderladenspende können für die Kinder schöne Unternehmungen und auch eine Brotzeit ermöglicht werden.
Die Amberger Tafel, vertreten durch Bernhard Saurenbach und Jürgen Stauber, hat immer mehr Kunden, aber die Menge der Lebensmittelspenden nimmt ab. Vor allem Obst und Gemüse sind knapp. Die großzügige Spende vom Kleiderladen, führte Saurenbach aus, ermögliche es, Lebensmittel für über 100 bedürftige Haushalte zu kaufen.
„Wir sind dankbar für jede Spende, die etwas über das normale Tagesgeschäft hinaus ermöglicht“, sagte Birgit Singer-Grimm von der Ökumenischen Sozialstation, „zusätzliche Extras sind Kunsttherapie, Ausflüge und andere Aktivitäten.“ In der Tagespflege ist Demenz ein großes Thema, erklärte Katharina Morgenstern. Es sei nicht möglich, demente und nicht demente Gäste gemeinsam zu betreuen. Wegen der großen fachlichen Herausforderungen mache jetzt eine Pflegefachkraft noch eine Zusatzausbildung. Auch bei der Tagespflege werden die 2000 Euro aus dem Kleiderladen also zum Segen vieler Menschen genutzt werden.
Lier schloss scherzhaft: „Der Kleiderladen ist der Nachhaltigkeit verpflichtet. Wir retten wertvolle Ressourcen vor dem Müll. Ihr seid nur die Nebeneffekte.“ Für die Spendenempfänger sind die vielen Menschen, die jetzt eine Freude haben werden, die Hauptsache.